Trittsteinbiotope

zur Förderung der Biodiversität im Wald
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Artikel: Aktuelles

Neues Projekt im Gemeindewald

Portraitfoto von Elisabeth Richter

Allgemein: Trittsteinbiotope zur Förderung der Biodiversität im Wald

Wald als artenreichstes Ökosystem, hat eine hohe Bedeutung in Bezug auf die Biodiversität. Mehr als die Hälfte der einheimischen Arten leben im Wald. Eine hohe Biodiversität ist wichtig, um die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegen verschiedenste Gefahren zu sichern. Durch die Zersiedelung und einhergehende intensive Landnutzung oder durch Autobahnen oder Zuglinien, kommt es zu einem Verlust von Lebensräumen bzw. deren Zerschneidung. Dies führt zur Isolierung von Teilflächen oder Arten und verringert den Austausch zwischen den einzelnen Arten. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde das Trittsteinbiotop-Projekt (connectplus) ins Leben gerufen.

Trittsteinbiotope dienen als Rückzugs- und Fortpflanzungsorte für seltene Arten. Dies können Säugetiere, Vögel, Insekten, Pflanzen, Pilze, Moose oder Flechten sein. Durch die Errichtung von Trittsteinbiotopen kommt es zu einer Vernetzung von Lebensräumen. Gleichzeitig können sich die Arten verbreiten. Neben den bestehenden Schutzgebieten (z.B.: Naturwaldreservate oder Biosphärenpark-Kerngebiete) sind also solche kleinen Trittsteinbiotope sehr wichtig. 

Konkret: Trittsteinbiotope im Gemeindewald Laab/Walde

Im Gemeindewald war schon seit einigen Jahren auf 2 Teilflächen eine Außernutzungstellung vorgesehen. 

Im Laaber Klosterwald wurde vom Gemeindeförster Gerhard Niese eine 5 ha große Fläche ausgesucht und die Grenzen entsprechend festgelegt. In diesem Bereich wurden schon seit über 25 Jahren keine Nutzungen vorgenommen. Daher gibt es auch einen großen Anteil an toten Stämmen mit vielen Mikrohabitaten. Mikrohabitate sind kleinste Lebensräume für verschiedenste Lebewesen. Dies können Spechthöhlen, tote Äste oder Stämme mit starkem Bewuchs von Flechten oder Moosen sein. Auch liegendes Totholz ist für viele Organismen sehr wichtig.

Die 2. Fläche befindet sich im Diebsgraben und ist nur etwa 1,5 ha groß, aber durch den mäandrierenden Bach, der durch das Biotop führt, sehr interessant. Die Grenzen dieses Trittsteinbiotops wurden von Mitarbeitern des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) durchgeführt. Hier liegt der Schwerpunkt der Untersuchungen auf das Vorkommen von, im und rund um den Bach, lebenden Organismen (z.B.: Feuersalamander).

Auf beiden Flächen werden wissenschaftliche Untersuchungen zu den oben erwähnten Mikrohabitaten und verschiedenen Artengruppen durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden einige Wildkameras in den beiden Biotopen installiert.

Wissenschaftlich wird dieses Projekt vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW/Institut für Biodiversität & Naturschutz) begleitet. 

Ein Vertrag regelt zwischen der Gemeinde und dem BFW die entgeltliche Außernutzungstellung der beiden Flächen für einen bestimmten Zeitraum.  In diesem Zeitraum (10 oder 20 Jahre) dürfen von der Gemeinde weder Aufforstungen noch Schlägerungen durchgeführt werden. Das Ausbringen von künstlichen Brutmöglichkeiten (derzeit sind 20 Meisenbrutkästen und 3 Eulenkästen montiert) ist davon nicht betroffen. Ebenfalls erlaubt ist die jagdliche Bewirtschaftung.


Bei Fragen und Interesse rund um dieses Projekt, nehmen Sie bitte Kontakt mit unserem Gemeindeförster Gerhard Niese auf.